Rohkost-Power-Naschkugeln: AIP-machbar

So, hier kommt mein Weihnachtsgeschenk für dich: Ein Rezept für Rohkostkugeln, bei denen die Weihnachtsfreude auch auf einer Eliminationsdiät aufkommen kann und das du nach deinen Bedürfnissen variieren kannst. Wir versuchen, alles aus ihnen herauszuholen, um sie so verträglich wie möglich zu machen. Zwei Dinge halte ich hier für wichtig. Zum einen, sie sind eine Süßigkeit und man sollte sich an ihnen natürlich nicht überfressen, sonst sind auch sie nicht mehr gesund für uns. Doch das andere ist, dass du ein Mensch bist und nicht dafür gemacht bist, auf einer strengen, eintönigen Diät zu sein, deswegen gönne deinem Gaumen hin und wieder gezielt und bewusst ein kulinarisches Hoch, dann fällt einem das Durchhalten doch gleich leichter. Oder du kennst jemanden, dem du damit eine Freude bereiten könntest? Schenken ist doch die größte Freude, und wenn du sie nett verpackst, isst das Auge auch noch gleich mit.

Hier hast du auf jeden Fall eine Nascherei, die aus vollwertigen Lebensmitteln hergestellt ist, voll an antientzündlichen Mineralien (wie Magnesium). Wer hat jemals gesagt, dass es ein Naturgesetz ist, dass man über die Feiertage zunehmen und sich hinterher schlapp und überfüllt fühlen muss?

Das Schöne an diesen Kugeln ist, dass es quasi endlos Variationsmöglichkeiten gibt (wie du wahrscheinlich schon auf jedem anderen Vegan- und Paleoblog und -kochbuch festgestellt haben wirst) weswegen ich gar nicht vorhabe, jetzt mit DEM neuen Rezept aufzuwarten, sondern dir einfach nur zeige, was möglich ist, denn Fantasie besitzt du selbst noch jede Menge!

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Danke an meinen Schatz Patrick, der die Deko für dieses Werk übernommen hat!

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Variante 1 – Paläo

Du brauchst

  • Nüsse und Trockenfrüchte im Verhältnis von etwa 3 zu 2 (also etwas mehr Nüsse als Trockenfrüchte). Ich nehme gerne Paranüsse, wegen des hohen Selengehalts, sowie Cashewkerne, da ich sie einfach mag und das Gefühl habe, sie ganz gut zu vertragen. Sie sind außerdem reich an Kupfer, das wir für die Bildung der histaminabbauenden Diaminoxidase brauchen. Was oft noch geht sind Macadamianüsse, die relativ arm an Omega-6-Fettsäuren sind. Walnüsse und Haselnüsse sind eher unverträgliche Nüsse. Als Trockenfrüchte nehme ich Datteln, da sie ein Fruktose-Glukose-Verhältnis von 50:50 haben und somit von vielen FODMAPs-Intoleranten gut vertragen werden
  • Eine kleine Menge von weiteren Kernen: Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, geschälte Hanfsamen (reich an der entzündungssenkenden Gamma-Linolensäure).
  • Optional weitere antientzündliche Zutaten für Geschmacksvariationen und wegen dem Gesundheitlichen Nutzen:
    • Rohkakaosplitter
    • reines Kakaopulver
    • etwas Ingwer (lässt sich gut mit der Knoblauchpresse ausdrücken)
    • eine Prise Kurkuma
    • Vanille (aus einer Schote)
    • Zimt (blutzuckerstabilisierend)
    • Weihnachtsgewürze
    • Matcha-Pulver
    • Maca Pulver (wirkt entspannend, hilft die Sexualhormone in die Balance zu bringen)
    • geriebene Bio-Zitronenschale (sehr Vitamin-C reich, reich am antientzündlichen Quercetin, histaminabbauend; citronensäurearm)
    • Grob zerhackte getrocknete Sauerkirschen
    • ein Tropfen Pfefferminzöl (am besten in etwas MCT-Öl verdünnt; vorsicht, niemals unverdünnt in Mund oder auf die Haut bekommen, brennt, reizt) oder Fenchelöl (schmeckt wie Anis), beides verdauungsfördernd. Alternativ kannst du natürlich auch frische Kräuter verwenden.
    • Ein TL Glutaminpulver (für eine gesunde Darmschleimhaut)
    • Etwas Kollagenpulver (gut für Knochen, Haut, Bindegewebe, Immunsystem)
    • Etwas Vitamin C-Pulver (säuerliche Note)
    • Eine Kapsel der Probiotika, die du verträgst. Helfen beim Verdauen der Kohlenhydrate
  • Zum Wälzen am Schluss: Etwas Erythrit zu “Puderzucker” zerstoßen (im Mörser oder Mixer). Erythrit ist in der Regel verträglicher als Xylit, trotzdem individuell austesten. Ich verwende künstliche Süßungsmittel allerdings nicht zu häufig.

Ich empfehle sehr stark, die Nüsse und Kerne für 24 Stunden einzuweichen, um sie vorzukeimen für den Abbau des Antinährstoffs Phytinsäure. Es erhöht enorm die Verfügbarkeit bestimmter wichtiger Mineralien wie Zink, Calcium und Eisen und macht sie deutlich schonender für den Darm. Gerade wenn du erst versuchst, Nüsse wieder in deinen Speiseplan einzuführen, wirst du nicht drumrum kommen, aber dein Körper wird es dir danken. In alten Kulturen war es üblich, Nüsse in Meerwasser einzuweichen und in der Sonne zu trocknen. Danach breitest du sie einfach auf einem Küchenhandtuch oder auf Backpapier über einem Ofengitter aus und trocknest sie im Backofen, indem du einen Holzlöffel in die Ofentür klemmst, damit sie einen Spalt offen bleibt und die Feuchtigkeit abziehen kann, bei 50°C und Umluft. Wenn du hast, kannst du natürlich auch einen Dörrautomaten verwenden.

Du kannst die Nüsse schon weiterverarbeiten, wenn sie noch nicht 100% durchgetrocknet sind, wenn du die Kugeln innerhalb weniger Tage aufbrauchst. Die Nüsse im Mixer zu einem Nussmehl verarbeiten, etwaige trockene Extrazutaten in Pulverform mit dazu mischen, herausnehmen. Hanfsamen im Ganzen untermischen, größere Kerne kurz grob zerhäckseln. Datteln (entsteint) im Mixer so fein wie möglich pürieren. Einen Teller oder eine Keksdose für die Kugeln bereitstellen, denn jetzt werden die Hände bappig. In einer Schüssel Datteln mit Nussmehl und groben Teilen (Samen, Kakaosplitter) zu einer Masse verkneten, mundgerecht Kugeln durch Rollen zwischen den Handflächen formen. In “Puderxucker” oder Kakao wälzen.

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Variante 2 – AIP (Autoimmun Paleo / Paläo Autoimmunprotokoll)

Am besten erst austesten, wenn du schon ein bisschen Gefühl dafür hast, was du verträgst und was nicht. Denk dran, jeder ist verschieden und muss nochmal für sich optimieren! Man kann nicht blind einem Ernährungsplan folgen und davon ausgehen, dass er optimal für einen funktioniert.

Du hast Nüsse aus deiner Ernährung gestrichen? Kein Problem, sie können auch wirklich sehr reizend auf den Darm wirken und sind leider reich an den entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäuren.

  • Statt Nüsse verwendest du geriebene Erdmandeln (Tigernüsse, Chufas) und/oder Kokosraspeln. Wieder im Verhältnis von 3 zu 2 mit den Trockenfrüchten. Evtl. ein, zwei Teelöffel MCT-Öl hinzugeben. Vorsicht, für manche sind auch diese Alternativen zu ballaststoffreich und reizend für den Darm.
  • Optional weitere antientzündliche Zutaten für Geschmacksvariationen und wegen dem Gesundheitlichen Nutzen:
    • etwas Ingwer (lässt sich gut mit der Knoblauchpresse ausdrücken)
    • eine Prise Kurkuma
    • Vanille (aus einer Schote)
    • Zimt (blutzuckerstabilisierend)
    • Nelken
    • Matcha-Pulver
    • Maca Pulver (wirkt entspannend, hilft die Sexualhormone in die Balance zu bringen)
    • geriebene Bio-Zitronenschale (sehr Vitamin-C reich, histaminabbauend; citronensäurearm)
    • Grob zerhackte getrocknete Sauerkirschen
    • ein Tropfen Pfefferminzöl (am besten in etwas MCT-Öl verdünnt; vorsicht, niemals unverdünnt in Mund oder auf die Haut bekommen, brennt, reizt) oder Fenchelöl (schmeckt wie Anis), beides verdauungsfördernd. Alternativ kannst du natürlich auch frische Kräuter verwenden.
    • Ein TL Glutaminpulver (für eine gesunde Darmschleimhaut)
    • Etwas Kollagenpulver (gut für Knochen, Haut, Bindegewebe, Immunsystem)
    • Etwas Vitamin C-Pulver (säuerliche Note)
    • Eine Kapsel der Probiotika, die du verträgst. Helfen beim Verdauen der Kohlenhydrate
  • Zum Wälzen am Schluss: Carobpulver (als Kakaoersatz)

Datteln (entsteint) im Mixer so fein wie möglich pürieren. Einen Teller oder eine Keksdose für die Kugeln bereitstellen, denn jetzt werden die Hände bappig. In einer Schüssel Datteln mit Erdmandelmehl und/oder Kokosraspeln und übrigen gewünschten Zutaten zu einer Masse verkneten, mundgerecht Kugeln durch Rollen zwischen den Handflächen formen. Am Schluss in Carob wälzen.

Viel Freude mit den Rohkostkugeln! Am besten genießt du sie direkt als Nachtisch, dann lassen sie den Blutzuckerspiegel nicht so in die Höhe schießen. Achte auf deine Grenzen, was du an Kohlenhydraten verträgst! Ich wünsche dir, dass du gesund ins Jahr 2017 kommst! <3

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Grundsätzlich bitte ich darauf zu achten, auch trockene Zutaten nicht unnötig lang aufzubewahren. Lieber verschenken, wenn man nur wenig verbraucht. Die Lösung ist weder, sich von bestimmten Lebensmitteln komplett fernzuhalten, noch dann gleich die ganze Packung essen zu müssen (in meiner Wiedereinführungszeit habe ich manchmal eine Nuss pro Woche gegessen), noch sie lange aufzubewahren, denn dann verlieren sie Nährstoffe, die Fette werden ranzig und sie können Schimmel ausbilden, der für das Auge unsichtbar ist. Ich empfehle den Kauf hochwertiger Bio- und Fairtradeprodukte.


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