antihistamin, fruktosearm, laktosefrei & milchfrei machbar, nussfrei, eifrei, glutenfrei
Quinoa ist ein sogenanntes Pseudogetreide, das eine Bereicherung für die glutenfreie Küche sein kann. Bei schwerer Unverträglichkeit gegen Gluten kann es allerdings zu Kreuzreaktionen kommen. Grundsätzlich gilt: Bei schwerer Unverträglichkeit von Gluten besonders aufpassen bei Ersatzmehlen, die oftmals mit glutenhaltigem Getreide kontaminiert sind, wenn sie nicht in einer eigens glutenfreien Fabrik angefertigt wurden!
Quinoa ist recht reich an Protein, das alle essentiellen Aminosäuren umfasst. Es ist im Verhältnis zu Getreide reich an Magnesium, Eisen und Vitamin B1. Es ist allerdings, wie alle Samen, reich an Antinährstoffen wie Phytine, Enzyminhobitoren (hindern die Verdauung), Lektine, Oxalate und Saponine. Eine sorgfältige Zubereitung durch Einweichen und Kochen verbessert die Verdaulichkeit enorm. Der Oxalsäuregehalt wird dadurch nach meinen bisherigen Erkenntnissen nicht verringert, aber wenn ich den Konsum nicht übertreibe, vertrage ich Quinoa gut. Amaranth bereitet mir persönlich eher Probleme mit der Verdauung, anderen geht es umgekehrt. Deswegen probiere es für dich aus und ersetze den Quinoa eventuell durch Amaranth.
Lies hier mehr über Antinährstoffe.
Seitdem ich einiges über gesunde und natürliche Ernährung durch die Weston A. Price Foundation gelernt habe (benannt nach dem Zahnarzt, der zahlreiche Jäger- und Sammlerkulturen erforscht hat auf ihre Ernährungsweise und körperliche Konstitution), sind Innereien fester Bestandteil meines Speiseplans. Sie sind wahre Superfoods und im Gegensatz zu dem Muskelfleisch, das wir heutzutage fast exklusiv verzehren (und das Naturvölker oft als eher wertlos erachten), sehr reich an den fettlöslichen Vitaminen, der strukturell sehr wichtigen Aminosäure Glycin und anderen Cofaktoren. Und nebenbei bemerkt sind Innereien für deutlich günstiger zu erwerben als hochwertiges Muskelfleisch!
Lies hier über weitere Spartipps bei gesunder Ernährung.
Herz ist besonders reich an der Aminosäure Taurin. Taurin ist wichtig für Signalübertragung über Calcium, ist beteiligt an der Regulation des Membranpotentials durch Kalium und Natrium (und damit Zellgesundheit und Energiehaushalt) und ist wichtig für das Zentralnervensystem und das Herz und für die Bildung von Galle (und damit Fettverdauung). Es ist außerdem ein wichtiges Antioxidans und schützt vor freien Radikalen, hat entzündungshemmende Wirkung und stärkt das Immunsystem.
Herz ist darüber hinaus besonders reich an Coenzym Q10, einem wichtigen Enzym für die Gesundheit und die Leistung von Herz, Hirn und Muskeln durch die mitochondriale Energieproduktion. Also sehr interessant für Sportler und Menschen, die zu Konzentrationsproblemen und Müdigkeit neigen!
Herz ähnelt von seinem Fleisch her eher Muskelfleisch und ihm fehlt auch dieser typische Organgeschmack, wie man ihn von Leber oder Nieren kennt, und bietet deswegen einen guten Einstieg. Es schmeckt eher nach Wild, weil es sich um einen gut trainierten Muskel handelt. Die Herzen sollten so frisch wie möglich sein, wegen der aus Verderbnis resultierenden Bildung von Histamin und anderen biogenen Aminen.
Du brauchst:
- 2 Lammherzen (bekommst du beim Türken)
- Butter, Ghee, Bio-Talg oder Bio-Schmalz
- 1 große Zwiebel (weiße Zwiebeln sind am verträglichsten bei Histaminintoleranz und empfindlichem Verdauungssystem, rote Zwiebeln dagegen enthalten mehr Antioxidantien)
- Cranberry- oder Granatapfelsaft, Bio-Sahne (wenn verträglich, vielleicht geht auch Sahne aus Schafsmilch) oder das Feste / Sahnige aus einer Kokosmilchdose.
- Frische Kräuter wie Thymian, Oregano, Petersilie, Rosmarin
- Dazu passt ebenfalls: Knoblauch, Bärlauch (Schwermetallausleitend)
- 1 Tasse Quinoa
- 2 Tassen Wasser
- Eventuell Zitronengras und Kohlrabi
- Meersalz / Steinsalz
Quinoa in einem Sieb mit warmem Wasser abspülen, das reduziert Saponine. Für 24 Stunden in 2 Tassen Wasser mit 1 TL Salz einweichen lassen um weitere Antinährstoffe abzubauen, was ihn leichter verdaulich macht und mehr Mineralien freisetzt.
Die Lammherzen halbieren und unter fließendem Wasser ab- und ausspülen, das reduziert den Histamingehalt (wasserlöslich). Mit Küchenpapier trockentupfen. Mit einem scharfen Messer fein schnetzeln. Das Fleisch ist deutlich fester und kompakter als normales Muskelfleisch, schmeckt aber sehr ähnlich. Ich empfehle, ein Keramikmesser oder anderweitig scharfes Messer zu benutzen. Die oberen harten Teile (Klappenapparat) abschneiden (Hund oder Katze freuen sich). Zwiebel würfeln.
Quinoa im Topf zum Kochen bringen, eventuell mit dem Zitronengras (äußere grobe Blätter entfernen, oben kürzen, einmal der Länge nach einschneiden, sodass es fast halbiert ist, nach dem Kochen entfernen) und Kohlrabiwürfeln. 15 Minuten köcheln und dann Herd ausschalten und weitere 5 Minuten auf der Resthitze stehen und quellen lassen. Kochzeit verlängern, wenn du einen empfindlichen Magen hast.
In einer Pfanne großzügig Fett schmelzen und zunächst die Zwiebelwürfel glasig dünsten auf höherer Temperatur. Danach das Fleisch hinzugeben und anbraten. Nach 5 Minuten einen Schluck Cranberry- oder Granatapfelsaft, 100 ml Bio-Sahne oder Kokosmilch zugeben, 10 Minuten auf niedriger Temperatur köcheln. Herd ausschalten, gehackte Kräuter hinzugeben und verrühren, servieren.
Dazu passt gedünsteter Brokkoli.
Einfach lecker! Leider essen heutzutage viele Menschen Herz, Leber & Co nicht mehr! Sind diese Lebensmittel aber aus guter Qualität sind Sie ein wahrer Genuss! Toll auch der Trick mit dem Wasser zum Histamin reduzieren!
Lg
Danke für deinen Kommentar und fürs Ausprobieren, lieber Florian! Du hast zu 100% Recht mit dem, was du schreibst.
Hallo liebe Doro,
immer wieder bin ich so dankbar für deinen Blog, ich habe schon viel für mich daraus gewonnen!
Wenn ich Quinoa zum Beispiel morgens in meinen Joghurt mischen möchte und ihn 24 Stunden einweichen lassen hab, sollte ich ihn dann auch noch kochen? Oder reicht das Einweichen schon aus, um Quinoa gut verträglich zu machen?
Und kennst du dich mit gepufftem Getreide aus? Ist es genauso gesund wie das ursprüngliche?
Liebe Grüße!
Liebe Nadine,
danke und schön, dass du dabei bist! Ja, Quinoa würde ich in jedem Fall kochen, es sei denn, er wurde für ein paar Tage richtig gekeimt! Gepufftes Getreide esse ich eher als besondere Ausnahme. Je höher erhitzt, desto mehr Extremen das Essen ausgesetzt wird, desto mehr kommt es zu chemischen Veränderungen, die unser Immunsystem durcheinander bringen können. Dazu schreibe ich auch einiges in meinem Ernährungs-E-book, kennst du das schon?
Liebe Grüße,
Doro
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